Der Korg MS-20 wurde von 1978 bis 1984 gebaut und lehrte den großen und bis dato sehr erfolgreichen amerikanischen Synthesizer-Firmen Moog, ARP, Sequential und Oberheim umgehend das Fürchten.
Immerhin wurden mehr als 20.000 Stück des japanischen 2-VCO-Synthesizers verkauft – eine Produktionsmenge, von der besagte Firmen auf der anderen Seite des Ozeans nur träumen konnten.
Selbst der 1981 auf den Markt gekommene und sehr erfolgreiche Sequential Pro-One erreichte mit 10.000 Stück „nur“ die Hälfte der MS-20 -Auflage (was jedoch noch immer eine sehr respektable Leistung darstellte, nur nebenbei).
Ein weiterer und letzter Vergleich: Der berühmte und nach wie vor legendäre (originale) Minimoog schaffte es auf 12 500 hergestellte Exemplare. Allerdings – und das relativiert diese Zahl – über einen Produktionszeitraum von 11 Jahren. Natürlich war der Minimoog deutlich teurer, weshalb der Vergleich etwas hinkt. Aber nichts desto trotz: Der Erfolg des MS-20 Ende der 70er bzw. Anfang der 80er Jahre war sehr beeindruckend.
Aufgrund seines günstigen Preises, des Patchfeldes und seines semi-modularen Konzepts bekam der Korg MS-20 im Laufe der Jahre den Beinamen „poor man’s ARP-2600“ (so zu lesen in Peter Forrests exzellentem zweiteiligen Buch „The A-Z to Analogue Synthesisers“).
Nun, „poor man“ kann sich aus heutiger Sicht höchstens auf den relativ günstigen Preis anno 1978 beziehen. Darüber hinaus ist der MS-20 keineswegs ein „minderwertiges“ Instrument, weder in punkto Hardware noch in punkto Klang. Ganz im Gegenteil.
Doch bleiben wir ein wenig philosophisch und betrachten den ARP 2600 für das Volk etwas näher. Neben der internen Vorverdrahtung der Signalwege ist das Steckfeld die entscheidende Parallele zum ARP. Während sich jedoch das Patchen beim ARP-2600 durch eine klare Struktur und durch Logik auszeichnet, sieht sich der Musiker beim MS-20 Steckfeld einem gewissen Chaos ausgesetzt. Wenige Patchbays der Synthesizergeschichte erfordern mehr Denkvermögen als die des MS-20.
Zugegeben, dies ist etwas übertrieben, doch wird es kaum gelingen, die vorgegebenen Signalwege des Korg MS-20 – sagen wir: die Live-Performance am Instrument – zusammen mit dem Steckfeld intuitiv in Musik umzusetzen. Zumindest nicht bei umfangreicheren Modulationen: Wheel auf LowPass Frequency alleine gilt hierbei noch nicht als komplexe Verbindung …
So wird der Begriff „poor man“ in gewisser Weise doch der Situation jenes Musikers gerecht, der sich mit dem MS-20 in die stark experimentelle Ecke begeben möchte. Arm, wer hier auf intuitives Schaffen hofft!
Dennoch: Die sehr charaktervollen Klänge des Korg MS-20 sollten jede erforderliche Geduld, jeden nötigen Lernprozess und jede Nachsicht aufwiegen!
Der ARP 2600 für das Volk …
„Maximun features at a very low price“ – so oder ähnlich muss die Vorgabe zum Bau des MS-20 gegolten haben. Natürlich stand der ARP 2600 hier weniger Pate als vielmehr die Entwicklungen aus eigenem Hause KORG. Allen voran – der Optik, des Soundcharakters und der Möglichkeiten wegen – die grandiose PS-Serie, speziell der PS-3100. Vereinzelt wird auch Korgs 770 als „Vorgänger“ des MS-20 herangezogen, doch liegt dieses Instrument im Klangcharakter weiter vom MS entfernt als etwa die PS-Serie.
So weit ein paar verwandtschaftliche Überlegungen. Wenn wir uns von Bauweise und Grundklang zur Frage der klanglichen Flexibilität des MS-20 hin bewegen, kommt der angepriesene ARP 2600 jedoch sofort wieder ins Zentrum des Vergleiches. Durch die gute Basis-Ausstattung (2 VCOs inklusive Noise und Ringmodulator, 2 VCFs, S/H, 2 Hüllkurven, …) kombiniert mit dem zwar chaotischen aber leistungsstarken Patchfeld, bietet der MS-20 eine erstaunliche klangliche Vielfalt, die gerade im experimentellen Bereich einem ARP 2600 nicht allzu viel nachstehen „muss“.
Die folgende Tabelle zeigt eine Auflistung bzw. Gegenüberstellung der technischen Ausstattung beider Instrumente:
Korg MS-20 | ARP 2600 | |
VCO | 2 | 3 (switchable to Low Frequ) |
LFO | 1 | 1 (3620 Keyboard only) |
VCF | 12dB LowPass 12dB HighPass |
24dB LowPass – |
EG | ADSR Delay + AR |
ADSR AR |
VCA | 2 | 2 |
Noise | White Noise Pink Noise – |
White Noise Pink Noise Low Frequ |
Extras | Ringmodulator Ext. Signal Prozessor / Envelope Follower Sample & Hold Portamento Assign. Wheel – – – – – – – |
Ringmodulator Microphone (Ext In) PreAmp / Envelope Follower Sample & Hold Portamento (3604 + 3620 Keyboard) Pitch Bend Knob (3604 + 3620 Keyboard) 3x Voltage Processors Inverter Lag Processor Electronic Switch Spring Reverb Multiples Speakers |
Damit abzuschließen ist die Assoziation von MS-20 zum ARP 2600 also nicht von der Hand zu weisen. Ausstattung und Konzept beider Instrumente sind sich durchaus ähnlich.
Aufbau
Vorverdrahtet verfügt der MS-20 über:
2 VCOs
- Dreieck, Sägezahn, Pulswelle (manuell justierbar), Rauschen. 32′ bis 4′.
- Sägezahn, Pulse 1, Pulse 2, Ringmodulator. 16′ bis 2′.
VCO Mixer – Hinweis: Schon ein Oszillator kann sehr gut klingen!
2 VCFs – beide separat spannungssteuerbar – macht in Summe eine dritte klangliche Option – BandPassFilter
- HPF (mit Resonanz)
- LPF (mit Resonanz)
LFO (Dreieck, Sägezahn, Pulswelle)
2 ENVs
- ADSR (mit Hold-Funktion)
- AR (mit Delay-Funktion)
VCA 1 mit External Control Input
Portamento
External Signal Processor
Wheel
Trigger Button
Master Tune
Weitere Features sind über das Patchfeld zugänglich:
VCA 2 mit External Control Input
S/H Generator mit External Clock Input
ENV 1/2 Reverse Out
Pink & White Noise separat verfügbar
Das Angebot kann sich sehen lassen! Die 3-Oktaven Tastatur darf natürlich nicht unerwähnt bleiben. Ich finde sie bei einigen MS-20 Modellen „legendär“ – im ironischen Sinne. Sie klappert mitunter so laut, dass die eigentliche Musik gar nicht mehr zu hören ist. Moderne Expressionisten (oder Zyniker) könnten dies als Teil des Gesamtkunstwerks und somit als „neue“ Klangcollage auslegen, doch an solchen Scherzen liegt den meisten Studiomusikern und MS-20 Besitzern wohl wenig.
Jene, die ihren MS-20 über CV/Gate fest in ein MIDI-Setup eingebunden haben, wissen natürlich oftmals gar nichts vom unholden Verhalten ihrer MS-Tastatur. Gerade beim Solospiel und beim Klangforschen bleibt es jedoch oftmals unverzichtbar, Musik direkt am Instrument zu machen. So zumindest meine Erfahrung. Mit Filzstreifen und anderen Hilfsmitteln gäbe es Möglichkeiten, störende Nebengeräusche einer besonders geräuschhaften MS-Tastatur zu verringern. Eigeninitiative ist gefragt …
Das Filter – akustischer Fingerabdruck des MS-20
Nun, es stimmt – natürlich gibt es zwei Filter im MS-20. Doch das Filter ist jenes 12dB LowPass Filter mit der so unsauber, aggressiv klingenden und pfeifenden Resonanz, das dem Korg Synthesizer seinen unverwechselbaren akustischen Charakter verleiht.
Dieser Klang kann als Inbegriff von analogem Sound mit stark unkontrollierbaren Wesenszügen beschrieben werden. Rau, derb, einzigartig, so viel steht fest. Doch wie immer ist dies reine Geschmacksache. Nicht wenige Musiker können einem MS-20 – und speziell dem Filter bei erhöhten Resonanzwerten – „nichts“ abgewinnen. Auch das ist OK.
Bemerkenswert ist zudem, dass es gerade beim Filter stark auf das jeweilige MS-20 Modell ankommt, welches gerade im Einsatz ist. Ich hatte im Laufe der Jahre drei Stück dieses Synthesizers, zwei davon sind geblieben. Nur ein Modell ist wirklich „der Knaller“, wenn man so sagen darf. Die beiden anderen MS-20 sind (bzw. waren) auch OK, aber bei weitem nicht so besonders oder klanglich einzigartig.
Woran es liegt, ich weiß es nicht. Ob nun frühe oder späte MS-Serie, es wird hier wild spekuliert (und nicht selten der Versuch unternommen, hohe Verkaufspreise mit dem Hinweis auf bestimmte, hochwertige Serien zu rechtfertigen). Eine gültige Verallgemeinerung, welches MS-20 Modell besonders gut klingt und welches weniger gut (wobei auch hier noch: für sich einzigartig und charakterstark, keine Frage), ist mir nicht bekannt.
Wenngleich das 12dB LowPass Filter sicher das charakteristischste Merkmal der Korg MS-Serie ist (immerhin sind MS-10, MS-20 und MS-50 damit ausgestattet), ist natürlich gerade das 12dB HighPass Filter – und vor allem die Kombination beider – das wirklich „Besondere“ des Korg MS-20.
„Having a genuine voltage-controlled high-pass filter with ‚peak‘ (resonance) is a good bonus, and is important in producing a lot of the MS-20’s most characteristic sounds.“ (Peter Forrest: „The A-Z to Analogue Synthesisers“)
Doch zurück zum LowPass Filter. Aktuell kommt das MS-20 Filter jedenfalls wieder augenscheinlich in Mode. Korg selbst verbaut es im Monotron, aktuell auch im neuen Monotribe. Natürlich hat man durch das Filter (und einen VCO) noch keinen vollwertigen MS-20 (nicht einmal einen MS-10), jedoch muss ich zugeben: Der Korg Monotribe klingt verführerisch lebendig und sehr, sehr frisch. Doch dazu später mehr …
Sound und Praxis
Man sollte den MS-20 keinesfalls unterschätzen. Und ja – jeder „moderne“ MS-20 klingt – auch wenn von Korg produziert – „nicht“ wie das Original. Bei weitem nicht – nur nebenbei. Und hiermit zu den Vorzügen des MS-20:
Seine Stellung als eigenwillige (und ergiebige) Effekt-Klangquelle ist ihm zu Recht gesichert, das ist Punkt eins.
Darüber hinaus sind seine Bass-Sounds erstaunlich gut, Punkt zwei. Schade übrigens, dass VCO 2 nicht bis 32′ hinab reicht (sondern nur bis 16′), die akustische Kraft für tiefere Frequenzbereiche wäre durchaus gegeben.
So muss man etwas kreativ sein und mittels des EG1/EXT Drehreglers in der Frequency Modulation Abteilung beide VCOs – oder sagen wir einfach: die Gesamttonhöhe – um eine Oktave nach unten „drehen“. Zudem ist das Modulationsrad mit der FREQuency Buchse von VCO1/2 im Patchfeld zu verbinden. Durch Drehen des Wheels „nach unten“ (es hat „keine“ Feder und bleibt daher so, wie es ist, das ist exzellent) gewinnt man zumindest eine Oktave im Bass-Bereich dazu. Genau genommen (und auf Wunsch) sogar deutlich mehr – über 2 Oktaven! Mehr noch, man kann durch das Wheel und durch maximales Aufdrehen des EG1/EXT Reglers die Oszillatoren in den LFO-Bereich „schicken“.
Doch betreffend Klangfülle und Bass-Fundament ist die zuerst genannte eine zusätzliche Oktave genau richtig. Hier hat der MS-20 noch Kraft und Volumen. Weiter abwärts beginnt er auszudünnen, zu röcheln … bis hinein in den LFO-Bereich. (Wobei gerade die „Graubereiche“ und Übergangszonen klanglich natürlich sehr interessant sein können.)
Zwei Nachteile dieser Transponier-Aktion sind in Kauf zu nehmen: Erstens verliert man das Modulationsrad als Performance-Quelle (da es nun belegt ist), zweitens hat das bei den VCOs zum Einsatz kommende EG1/EXT Poti keine Quantisierung. Die exakte Einstellung der Oktave (im Zusammenspiel mit dem Modulationsrad) erfordert daher einiges an Fingerspitzengefühl – und zudem sehr gute Ohren.
Wie dem auch sei: Wenn man so weit ist (der gesamte Vorgang des Transponierens ist komplizierter zu beschreiben als dessen Umsetzung, es geht in der Praxis wirklich schnell), hat man ein zusätzliches Stück tonaler Freiheit am MS-20 erlangt. Beide VCOs sind zwar bei 16′ eingestellt, erklingen jedoch bei angenehmen 32′. Die Bass-Sounds des MS-20 sind jedenfalls sehr hörenswert und erstaunlich gut.
Lead-Sounds profitieren vom hervorragenden Filter-Angebot, wir sind bei Punkt drei. Das LowPass Filter und das in Serie geschaltete HighPass Filter, jeweils mit eigener Resonanz, ergeben sehr kraftvolle BandPass-Resultate. Der schneidende MS-Filterklang und die auf Wunsch angenehm kurzen Hüllkurven (mit „perkussiver“ Release – sofern das kein Wiederspruch in sich ist) erinnern teilweise an den Klang der polyphonen Yamaha CS-Synthesizer sowie an deren mono/duophone Kollegen CS-40M und CS-20M. Nicht unbedingt vom exakten Klang-Eindruck, doch vom Klang-Verhalten her.
Schließlich und endlich macht die freie Zuweisung des singulären Modulationsrades die performance-orientierte Umsetzung schöner Soli und lebendiger Klangverläufe am MS-20 (z.B. zur Steuerung der Filter-Frequenz mit der linken Hand) um ein weiteres Stück flexibler.
Subtile Klänge zählen sicher zu den weit unterschätzten Talenten des MS-20, Punkt vier. Ob sie nun der zarten Effekt-Ecke oder der zurückhaltenden Sorte eines Lead- bzw. Solosounds „mit spezieller Klangfarbe“ entsprechen, bestimmt wohl der gewünschte musikalische Einsatz und die dahin gehende geduldige (!) Programmierung des MS-20.
Schließlich gilt wie bei allen Sounds: Es bedarf einer ausreichenden Portion Zeit und vor allem genug Ausdauer zum Experimentieren. Zeit, um das richtige Verhältnis der Filtereinstellungen bzw. Hüllkurvenverläufe zu finden. Ausdauer, um das etwas dschungelhafte Steckfeld verstehen zu lernen und in die Klang-Gestaltung mit einzubeziehen. Hier sei vor allem das Nützen weiterer, externer Module (zusätzlicher LFOs, etc.) empfohlen. Wozu das Patchfeld brach liegen lassen, wenn es uns dienlich sein kann? Der MS-20 bietet (fast) alle wünschenswerten Möglichkeiten, wir müssen seine Klänge nur richtig formen …
Legacy Collection und MS-2000
Nun, hier verweile ich nicht lange. Der Vollständigkeit halber sei jedoch die Software-Ecke auch erwähnt. Den MS-20 gibt es seit einigen Jahren als Software-Synthesizer im Rahmen der Korg Legacy Collection. Auf Wunsch mit zugehörigem MS-20 USB Controller, einem „kleinen“ nachgebauten MS-20 mit Minitasten und Patchfeld. Kurze Erwähnung sollte auch der Korg MS-2000 finden, ein ebenso virtuell-analoger Synthesizer in Anlehnung an MS-10/20 sowie MonoPoly. Der 4-stimmige MS-2000 kam im Jahr 2000 (welch Überraschung …) als Konkurrent zu Clavias NordLead sowie Rolands JP-8000 auf den Markt.
Monotribe – die neue analoge Workstation mit MS-Filter
Wie allgemein bekannt, hat sich Korg in den letzten Jahren wieder analogen Synthesizern verschrieben. Kleinen. Sehr kleinen. Hier wäre der 2010 auf den Markt gekommene Monotron zu nennen. Sieht aus wie die Fernbedienung eines elektrischen Garagentors. Kostenpunkt: Ein Abendessen. 2011 folgte dessen „großer“ Bruder, der Monotribe. Korg wirbt fleißig mit seinem 12dB LowPass Filter – jenem des MS-20.
Allem in Ehren, klanglich ist der Monotribe vom MS-20 ein äußerst luxuriöses Stück entfernt, hier nützt kein Feilschen und kein Klagen. Natürlich ist die Klangerzeugungseinheit der Monotribe auch sehr reduziert und eher dem MS-10 denn dem MS-20 ähnlich. Doch wie dem auch sei und allen Unkenrufen zum Trotz: Der neue analoge Korg Synthesizer klingt sehr inspirierend und durchaus exzellent. Es birgt eindeutig Suchtpotenzial … im sehr positiven Sinne.
Vor allem ist die aktuelle Entwicklung auch historisch gesehen sehr interessant. Immerhin schließt sich nun jener Kreis zum Jahre 1978, als die Kombination von Korg MS-10 bzw. MS-20 und dem SQ-10 Sequenzer eine der ersten erschwinglichen Workstations darstellte. Heute gibt es das angesagte analoge Klang-, Knarz- und Sequenzer-Paket wieder, im neuen Monotribe.
Zurück zum MS-20 selbst. Das Instrument gehört ohne Frage in die Rubrik der zeitlosen Synthesizer. Dieser Klassiker war schon 1978 ein Erfolg, er ist es noch heute. Wenige Analoge erfreuen sich so uneingeschränkter Beliebtheit, werden nach wie vor – von Amateuren und Profis gleichermaßen – als Soundquelle genützt, werden nach wie vor regelmäßig und ausreichend am Gebrauchtmarkt angeboten (und offenbar auch erworben).
Zugegeben, bei Preisen rund um 1.000 bis 1.500 Euro dürfte für viele Enthusiasten die Zuneigung zum charakteristischen MS-Klang aufhören. So bleibt nur die (nicht sehr hochgeistige, aber wohl einzig mögliche) Empfehlung, die Liste der MS-20 Features zu studieren, sich den MS-20 Klangcharakter zu verinnerlichen, die flexiblen Möglichkeiten des Instruments zu erkennen … und dann zu entscheiden, ob der hohe Gebrauchtmarkt-Preis des MS-20 dem Wert seiner musikalischen „Ausbeute“ entspricht könnte.
Immerhin gibt es in der genannten Preisregion klare Alternativen. Ab 1.700 Euro kommt beispielsweise schon ein Doepfer A-100 Basissystem ins Rennen. Oder ein Instrument von Analogue Systems („Makers of the RS Integrator“) oder Analogue Solutions – als weitere Beispiele. Und ohne Zweifel hat man mit einem kompletten Modularsystem deutlich umfassendere musikalische Möglichkeiten als beim semi-modularen MS-20.
Doch wem es um Vintage-Klangcharakter und „Charisma“ geht, wem es um den MS-20 (!) geht, für den ist der Anschaffungspreis wohl meist Nebensache, zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Schließlich lässt sich die Einzigartigkeit dieses so speziellen Musikinstruments – wie grundsätzlich jedes Klassikers – nicht in Zahlen und Geldscheinen messen.
Korg MS-20
Monophoner Analoger Synthesizer
2 VCOs, 2 VCFs, 2 ENVs, LFO
LINK:
Vintage Synth Explorer
Vergleich Korg „Original“ / „Legacy Controller“ / „Mini“
Sound On Sound Report – Korg MS-20 Mini
schöner bericht, auch die erwähnung der modernen ’nachfolger‘. ich habe ein herz für alle und nutze sie auch ausgiebig.
dass der MS 20 auch subtile klänge beherrscht, kann ich nur bestätigen. ich nutze ihn vor allem dafür und für schöne leads. die fx- sounds sind zwar auch sehr gut, mir aber etwas zu abgedroschen. die sache mit dem tiefen bass werde ich aber gerne mal selbst ausprobieren ;)
Tönt ausgezeichnet – auch weit abseits des (nachgesagten) quäkigen Charakters. Vor allem dieses Modell zeigt bei den Klangverläufen schöne Facetten; womöglich ist das nicht bei jedem MS-20 so…?
Wäre auch spannend zu wissen, wie sich der aktuelle MS-20 mini zum (Vorzeige-)Original verhält…
Hi,
ich habe einen midifizierten MS20 und jetzt möchte ein befreundeter MS20besitzer, daß ich ihm die seinen Synth ebenfalls midifiziere. Leider ist das von mir benutzte MIDIjackII nicht mehr erhältlich.
Gibt es da etwas Empfehlenswertes als Ersatz?
Danke,
Malte
Hallo Malte
Kenton (England) bietet ein MS-20 MIDI Kit an. Allerdings (im Moment) nur Einbau bei Zusendung des MS-20 nach London möglich. Wobei man sicher anfragen kann, ob eine bloße Lieferung des Kits auch möglich ist.
Hier der Link: https://kentonuk.com/product/ms-20/