Das Jahr 2013 steht wie auch die folgenden Jahre im Zeichen der Kleinen. Der kleinen Großen, um genau zu sein. Denn es ist ein Phänomen unserer Zeit, dass Analogsynthesizer im Taschenformat und mit hochwertigem Klang hergestellt werden.
Pultförmig, handlich, ideal für Clubbings und kleine Studios … aber dennoch – natürlich – mit mächtigem Sound und einer Fülle an musikalischen Möglichkeiten. Ja, derer Wunderwerke gibt es inzwischen viele …
Zum Beispiel:
- Analog Solutions Leipzig
- Doepfer Dark Energy I / II / III
- DSI Mopho Desktop
- EMW WCS-1
- Eowave Domino
- Korg Monotron
- Korg Monotribe
- MacBeth Micromac
- MFB Dominion X
- Mode Machines SyntLab SL-1
- Moog Minitaur
- Moog Mother-32
- Mutable Instruments Anushri
- Studio Electronics Boomstar
- Tom Oberheim SEM
- Trax RetroWave
- Vermona Mono Lancet
- u.v.m.
… um nur einige zu nennen.
Als Urahn sei erstens noch der Technosaurus Microcon erwähnenswert, der Ende der 90er Jahre gewissermaßen ein Novum und eine Rarität betreffend kompakter Bauweise und hochwertigem analogen Klang darstellte.
Zweitens der Doepfer MS-404, der im 19-Zoll Format untergebracht ist und uns – nomes est omen – an die Mutter aller Kleinstsynthesizer zurückführt, der Roland TB-303 von 1982. Im Fahrwasser der 303 wären schließlich noch alle Bassline-Clones der vergangenen 3 Jahrzehnte zu nennen, von denen es ja eine sehr stattliche Anzahl an Modellen gibt.
Wie dem auch sei: Handliche Instrumente im Taschenformat prägen unsere gegenwärtige Ära der analogen Synthesizer aufs Stärkste.
So fällt die Wahl denn auch nicht leicht, wofür man sich als Musiker nun entscheiden soll, sofern man auf der Suche nach einem handlichen Analogsynthesizer ist. Ganz klar kommt es wohl in erster Linie auf den persönlichen Geschmack an (… das äußere Erscheinungsbild ist in vielen Fällen sehr wichtig) und vor allem auf den musikalischen Nutzen, den es mit dem Taschenformat-Analogsynthesizer abzudecken gilt. Und gerade hier sind die Unterschiede bzw. die entsprechenden Features zwischen den einzelnen Instrumenten – Gott sei Dank – sehr unterschiedlich.
Nachdem wir diverse Kleinstsynthesizer wie MFB Dominion X, Waldorf Rocket, Trax RetroWave und Moog Minitaur bereits vorgestellt haben, kommt als Sommergast der Vermona Mono Lancet unter die Lupe.
Doch bevor wir uns dem handlichen 2-VCO Synthesizer und seinen äußeren wie inneren Werten widmen noch ein Hinweis auf dessen großer Bruder, dem Perfourmer MKII. Mit diesem Produkt hat Vermona bereits unsere Aufmerksamkeit erregt. Der Perfourmer MKII stellt einen der bemerkenswertesten Analogsynthesizer der Gegenwart dar. Zwar sind Konzept und Klang des Instruments – wie immer – natürlich Geschmacksache (und nicht jeder kann dem Synthesizer etwas abgewinnen), doch insgesamt hat sich in den letzten Jahren eine solide und beachtlich starke Fangemeinde rund um den vierstimmigen Analogen entwickelt. Zu Recht, wie wir meinen.
Damit ist auch klar, dass die Latte für den kleinen Bruder Mono Lancet sehr hoch gelegt ist. Ob der monophone Analoge die Erwartungen erfüllt, bzw. welche musikalischen Einsatzgebiete seine Spezialität sind (und welche nicht), das gilt es zu beleuchten. Um den Mono Lancet etwas Gesellschaft zu gönnen, haben wir in diesem Bericht auch den Kick Lancet hinzu gezogen und in vielen der angefügten Klangbeispiele zum Einsatz gebracht. Gemeinsam lässt es sich eben besser musizieren …
Hardware
Nun, da gibt es nicht viel zu sagen. Oder schon, je nach Blickwinkel des Betrachters. Vermona baut – ebenso wie Moog oder Doepfer – sehr hochwertige Instrumente. Die Kombination von Anthrazit (Gehäuse) und Beige (Potis) bzw. Silber (Schalter) verleihen der modernen Vermona-Linie einen eigenen Charme und sehr edlen Touch.
Kein Knopf wackelt, alles ist robust und von hochwertiger Qualität. NEU sind übrigens schicke Holzseitenteile, die man dem Lancet spendieren kann (ebenso wie dem Perfoumer MKII, nebenbei). Das helle Holz sieht gut aus und macht sich exzellent mit dem dunklen Chassis der Instrumente.
Da hier „alles klar“ ist, wenden wir uns gleich einem sehr wichtigen Punkt zu, dem …
Konzept des Mono Lancet
In diesem Punkt beschreitet Vermona einen mutigen Weg. Mutig und – für manche Musiker – wohl auch nicht ganz einfach, Stichwort Mono Lancet.
Der Mono Lancet, wir machen einen kurzen gedanklichen Bogen, hat zunächst gegenüber vielen Mitbewerbern einen großen Pluspunkt. Er bietet 2 VCOs. Diese klingen ausgezeichnet, spontan werden Assoziationen mit Leadsounds des berühmten Sequential Prophet-5 geweckt. Sahnig, kräftig, schneidend, bei entsprechendem Fine-Tuning mit feinen Schwebungen und schönen Obertönen … alles analoge Klangkunst in Perfektion. Es ist in der Tat erstaunlich, wie „gut“ das Instrument ob seiner handlichen Größe klingt (eine Tatsache, die wir schon beim Dominion X sehr bemerkenswert fanden). Dies sei also vorweg als Grundgedanke und positive Bilanz zu betrachten. MIDI ist natürlich ebenso vorhanden, ein Muss in unserer heutigen Zeit, keine Frage.
Nun beginnt allerdings der „mutige“ Weg von Vermona. Will man dem Mono Lancet mit analogen Steuerspannungen zu Leibe rücken – sicher der Wunsch und das Ziel vieler Musiker – so ist dazu der Lancet Modular Dock nötig. Mittels langem Kabel und seriellem Stecker verbinden sich Klangeinheit (Mono Lancet) und analoge Steuereinheit (Modular Dock).
Die Überlegung des Modular Dock ist an sich schlau, ermöglicht dieses System doch den direkten Zugang im Eurorack – dort also, wo die hochfrequenten LFOs, der Step-Sequenzer, die spannungssteuerbaren Hüllkurven, der Ringmodulator und viele andere, feine Module zu finden sind. Das eröffnet – von der MIDI Schiene nun mal ganz abgesehen – feine klang- bzw. modulationstechnische Möglichkeiten. An sich, etwas Träumen sei erlaubt, wären zwei Mono Lancets im Stereo-Betrieb mit ebenso zwei Modular Docks das musikalische Highlight, das vor dem inneren Auge erscheint. Doch dieses Luxus-Paket würde sich bei über 1000 Euro wohl etwas zu kostspielig auf die Kleinstsynthesizer-Kassa vieler Musiker zu Buche schlagen.
Hier steht dem „mutigen“ Weg von Vermona (Aufteilung von Klangerzeuger und Modular Dock) sehr starke Konkurrenz gegenüber. So hat – um ein bedeutendes Beispiel zu nennen – der Doepfer Dark Energy die Klangerzeugung und analoge Steuereinheit (CV-Ein/Ausgänge) bereits gekoppelt in einem Gehäuse integriert.
Wohlgemerkt bietet der Mono Lancet immer noch 2 VCOs, verfügt also über andere musikalische Möglichkeiten als der 1-VCO Synthesizer von Doepfer. Aus dieser Sichtweise sind Vergleiche (wie immer) von sehr unterschiedlichen Aspekten abhängig. Und daher – wir schließen den Kreis zur Einleitung hin – wird der Einsatz des Mono Lancet wohl in erster Linie von seinen musikalischen Qualitäten und seinem entsprechenden Nutzen für den einzelnen Musiker abhängen.
Aufbau des Mono Lancet
- 2 VCOs (mit Rauschen)
- LFO (mit Sample / Hold)
- VCF
- VCA
- ADSR
- MIDI
- CV/Gate (Modular Dock)
Nun, das Aufgebot ist ebenso übersichtlich wie gut gewählt. Allem voran sind nochmals die doppelten Oszillatoren zu nennen – besonders in Kombination mit dem kleinen Mix-Regler. Wie schön (und einfach) es doch ist, von einem 32“ Puls-Klang stufenlos zu einem 4“ Sägezahn-Sound zu überblenden (… und wieder zurück, so man will). Oder eben ganz simple Oktav-Schichten zu erstellen, gedoppelte Klänge also (16“ und 8“ gleichzeitig). Das macht musikalisch viele Fenster auf – wobei speziell der zuvor genannte kleine Mixer das Betätigungsfeld nochmals deutlich erweitert. Die Modulation der Pulsweite klingt übrigens auch exzellent. Doch sie lässt sich, kleiner Hinweis und minimaler Kritikpunkt, auch nur über den Modular Dock bzw. über MIDI steuern. Das „direkte“ Regeln der PWM am Instrument ist nicht vorgesehen.
Das zweite Fragezeichen ist die fehlende Oszillator-Synchronisation. Experten werden wohl mit der Stirn runzeln, wenn sie einem 2-VCO Synthesizer begegnen, der das so schöne Klangpotenzial der Oszillator-Synchronisation erstmal gar nicht anbietet. Gut, er „muss“ es nicht, das ist schon klar. Auch ein Minimoog – um das wohl berühmteste Beispiel in der Synthesizer-Geschichte zu nennen – hat „keine“ Sync-Möglichkeit, ungeachtet seiner respektablen 3-VCO-Sektion. Und ungeachtet dieses Mankos ist er der bekannteste Monophone aller Zeiten. Doch aus heutiger Sicht darf man die Dinge etwas kritischer betrachten. So ist es eben schade, einem 2-VCO Synthesizer die Sync-Möglichkeit zu verwehren. Zumal gerade im Zusammenspiel mit dem Modular Dock – wir kehren zum Mono Lancet zurück – eine CV-Steuerung des Sync-Effekts (individuelle Steuerung beider VCOs möglich) hier ohne weiteres machbar wäre.
Doch darüber hinaus halten die Oszillatoren, was Vermona in der Bedienungsanleitung des Mono Lancet verspricht: Lebendige Klänge. Wobei dies beinahe zu nüchtern formuliert ist. Sensationell sind sie, die Sounds. Derart schöne (und feine) Schwebungen, vollmundige Puls-Sounds, schneidende Sägezähn-Kreationen und vieles mehr sind nur bei wenigen Analogen (in dieser Sensibilität) möglich. Die Klangbeispiele dürften einen Eindruck davon geben, wie kräftig, wie – kurz gesagt – hervorragend – der Mono Lancet tönt.
Wer übrigens die Pulswelle verändern möchte „ohne Zusatz des Modular Dock“, der kann dies auf etwas abenteuerliche Art selbst tun. Vermona gibt hierzu eine Anleitung, wie der betreffende Regler anzuschließen ist:
Link Mono Lancet Pulse Width Modification (> im Moment inaktiv, bitte Vermona direkt kontaktieren für das PW Upgrade).
Das 24dB Filter ist (wie nicht anders zu erwarten bei diesem hochwertigen Gesamtklang) gut. Leise Kritik darf jedoch angebracht sein, sie betrifft die Filterresonanz. Selbige klingt bei hohen Werten (Selbst-Resonanz), nun ja, unkalkulierbar nichtharmonisch. Unsauber (wobei das theoretisch auch positiv sein kann), doch eben eher zufällig und unberechenbar. Die Obertöne treten nicht in Reih und Glied in klarer Stärke auf (was ein „Spielen“ bzw. exaktes Einstellen der Harmonischen mittels Regler erlauben würde), sondern treten etwas willkürlich in Aktion. Auf den Punkt gebracht: Musikalisch ist die Selbstresonanz des Filters nicht so leicht zu handhaben und zu verwerten. Wir haben diesem Thema ein eigenes Klangbeispiel gewidmet, 3 Filter-Sweeps bei keiner / mittlerer / hoher Resonanz.
MIDI Möglichkeiten
Nachdem der Modular Dock als optionales Zubehör gedacht ist, sehen wir uns im Speziellen die MIDI Möglichkeiten des Mono Lancet an.
- MIDI Kanal
- Note on/off
- Pitch Bend (Tonhöhe)
- Modulationsrad (Veränderung der Pulsweite)
- Aftertouch (auf VCF)
- Velocity (auf VCF und VCA)
Auto-Glide und Legato sind noch zwei zu erwähnende Performance-Funktionen, die sich über MIDI ein- bzw. ausschalten lassen.
Was sind die Stärken des Mono Lancet?
Als Ergebnis der vorangegangenen Zeilen lässt sich der Mono Lancet nun gewissermaßen in eine bestimmte musikalische Ecke geben. Er ist ein ausgezeichnetes Instrument für kräftigen, knackigen, vollmundigen Analogsound. Die beiden VCOs und das 24dB Filter lassen so manchen Oberheim und Propheten wenn nicht in Grund und Boden versinken, so doch zumindest sehr (sehr) anerkennend nicken. Wer kräftige Lead-Klänge, starke Sequenzer-Sounds, sahnigste Filter-Sweeps, grundsätzlich einfach exzellenten Analog-Sound, sucht, der wird mit dem Mono Lancet – idealerweise zusammen mit dem Modular Dock – sehr zufrieden sein.
Einige konzeptionelle Dinge sind zwar in der Tat zu hinterfragen, doch weiß der Mono Lancet seine Stärken so klar zu zeigen, dass ihm sein Platz im Studio als hochwertiger Lead / Bass / Solosynthesizer absolut gesichert ist. Besonders attraktiv sind übrigens auch minimale Vibrato-Modulationen der VCOs mittels internem LFO. An sich sprechen wir – in diesem Beispiel – von einem Brot-und-Butter Klang, einem der oft zitierten Sorte „Lebendiger Analogsound“, aber in dieser Präsenz, Klangfülle und Lebendigkeit sind gerade solche Klänge auch unglaublich schwierig zu erreichen. Der Mono Lancet kann’s.
Zusammengefasst, als Leadsynthesizer dürften wenige Monophone Pult-Instrumente dem Mono Lancet das Wasser reichen. Während er hier zur Top-Liga zählt, kann der handliche Synthesizer betreffend experimentellen Klangergebnissen allerdings weniger punkten. Sehr wenig, um genau zu sein. Auto-Bend via Hüllkurve sorgt zwar für sehr nette Effekte und der LFO reicht immerhin von 0,05 bis 60 Hertz (oder 240 Hertz, so auf der Vermona Website zu lesen) und bietet (auch) Sample & Hold … doch alles in allem ist das Experimentelle eben „nicht“ des Mono Lancets starke Fahrwasser. Muss es ja auch nicht sein, denn wer den Mono Lancet kauft, der sucht zum Beispiel einen Leadstimmen-Ersatz für seinen betagten Prophet-5 (Klangbeispiel „Pulse 3“ sei hier jedem ans Herz gelegt). Oder einen knackigen 2 VCO-Synth für abgefahrene Sequenzer- oder Arpeggio-Linien. Da lässt der Mono Lancet einen Großteil der Konkurrenz (und wohl auch so manchen „großen“ Monophonen) hinter sich.
Update 02/2016: Der neue Mono Lancet ’15 bietet 6 statt bisher 3 LFO-Wellenformen.
So ist es eben eine Frage des Nutzens, worauf man bei der Suche nach einem monophonen Analogsynthesizer letztlich hinaus will. Mit klar abgestecktem musikalischem Ziel kommt wohl nur eine überraschend kleine Anzahl der aktuell zahlenmäßig sehr stark vertretenen Kleinstsynthesizer letztlich auch tatsächlich in Frage. Und worin die Stärken des Mono Lancet liegen, das sollte sich nach dem Lesen der vorangegangenen Zeilen deutlicher abzeichnen. Spätestens nach dem Anhören der angefügten Klangbeispiele und Demos dürfte auch akustisch klar sein, dass der Mono Lancet – in „seiner“ musikalischen Ecke als Lead / Bass / Solosynthesizer – ein exzellentes Musikinstrument darstellt.
Kick Lancet
Relativ zügig lässt sich der Kick Lancet erläutern. Das Instrument ist im Wesentlichen – wer mit diesem Vergleich etwas anfangen kann – „einem“ Schlagzeug-Kanal der Simmons SDS-200/400/800 Serie vergleichbar. Hier wie dort lassen sich die Tonhöhe der Bassdrum, der Kick-Anteil (Attack), der Rausch-Anteil (um auch Snaredrum- und Hi Hat-Effekte zu erzeugen), die Länge des Klanges (Decay), das Biegen des Sounds durch eine Hüllkurve und andere Extras einstellen.
Als vielleicht noch besserer Vergleich könnte die Jomox XBase 09 dienen. Auch dort findet man die klassisch „gepichten“ Bassdrums oder Snaredrums. Elektronik-Percussion-Sounds vom Feinsten.
Als kleine Besonderheit hat der Kick Lancet einen LFO integriert, der auf die Tonhöhe wirken und bei 30 Hertz bis 3 kHz überraschend flexibel in die experimentelle Klangschiene eingreifen kann.
Zugegeben, zunächst war uns der „Sinn“ eines simplen Bassdrum-Synthesizers nicht so ganz klar. Einfach nur eine Bassdrum? Erst die Mindest-Besetzung der Drumset-Instrumente (Bassdrum, Snaredrum, Hi Hat) würde das Erstellen kompletter Pattern erlauben, was hier also ein NO-GO darstellt. Nun, so eng darf man die Sache nicht betrachten. Zum Einen ist das Mischen mehrerer Spuren (Mulitrack-Recording) heute ja quasi das kleine Einmaleins jedes Homestudios. So haben wir in den angefügten Klangbeispielen sehr wohl ganze Patterns nur mit dem Kick Lancet erstellt (Kick Lancet Demo 3 beispielsweise).
Doch noch etwas weiter gedacht ist selbst das Erstellen von Patterns gar nicht so sehr des Instruments Philosophie. Interessanterweise greift der Kick Lancet in jene Sparte ein, die dem Mono Lancet etwas mühsam erscheint, nämlich die experimentelle Ecke (übrigens war dies auch „die“ große Stärke der eingangs genannten Simmons Electronic Drums). Ein geschmackvoller Effekt-Sound (nennen wir es gar nicht unbedingt Drum-Sound) ist oftmals die entscheidende Würze in der Suppe guter elektronischer Arrangements. Und hier kann der Kick Lancet punkten …
Fazit
Vermonas Mono Lancet und Kick Lancet sind zwei kleine Klangerzeuger, auf feine, gut klingende Details hin ausgerichtet und mit kompromisslosem Sound mit „ihren“ jeweiligen musikalischen Talenten. Es sind schöne Instrumente für zügiges und schnelles Improvisieren und zum Erstellen von hervorragender elektronischer Musik in kürzester Zeit.
Beide Module sind grundsätzlich keine Universalkünstler und daher wohl keine zwingend notwendigen MUST HAVE Klangerzeuger für die breite Masse (welche Instrumente sind das schon?). Dennoch haben sie „ihren“ starken Klang und damit ihren Platz in den Studios jener Musiker, die handliche Desktop-Synthesizer mit hervorragendem Analogklang benötigen.
DEN „klassischen“ Analog-Sound im besten Sinne des Wortes gibt es beim Mono Lancet. Das Experimentelle (Perkussive) übernimmt – als Ergänzung – gerne der Kick Lancet.
Man höre und staune …
PS: Ein letztes Wort noch zu jenem Lancet, der bisher gar nicht erwähnt wurde. Der Filter Lancet ist ein leistungsfähiges Modul zur Verarbeitung externer Signale, dessen zentraler Baustein ein Multimode-Filter darstellt. Als Wunsch sei der Gedanke formuliert, dem Mono Lancet eines Tages – neben der Sync-Funktion für die VCOs – dieses Multimode-Filter zu spendieren. Es wäre hervorragend …
Mono Lancet ’15
Am 3. März 2016 präsentiert Vermona den Mono Lancet ’15. Was ist neu? Der LFO hat 6 statt bisher 3 Wellenformen. Ein USB Anschluss dient dem direkten Einspielen von Factory-Upgrades. Betreffend Strom arbeitet der Mono Lancet nun mit Gleichspannung. Das war’s. Keine großen Änderungen in dem Sinne, der Mono Lancet ist also der Mono Lancet geblieben …
’14 Analogsynthesizer
Ende 2016 wird der Vermona ’14 Analogsynthesizer präsentiert. Ein vollwertiger Synthesizer mit Keyboard, quasi eine Luxus-Version des Mono-Lancet – mit hervorragenden Performance-Features (Arpeggiator, programmierbare Wheels, etc.).
Doch nun: Man höre und staune …
Vermona Mono Lancet ’15
Monophoner Analoger Synthesizer
Preis: 459 Euro
(01/2023)
Vermona Lancet Modular Dock
Modulare Erweiterung für den Mono Lancet, 3 HE / 22 TE
Preis: 149 Euro
(01/2023)
Vermona Kick Lancet
Analoger Percussion / Kick-Drum Synthesizer
Preis: 249 Euro
(01/2023)
Holzseitenteile für Lancet Instrumente
Preis: 39 Euro
(01/2023)
Website Hersteller:
www.vermona.com
Links:
Testbericht Vermona PERfourMER MKII Synthesizer
Testbericht Vermona ’14 Analogsynthesizer
Vermona Interview
Super Test, super Gerät. Hab eine Mono Lancet auf Ebay ersteigert und bin wirklich angetan. Klingt sehr, sehr Moogish. Im Vergleich zu meinem Moog Voyager Old School muss sich die Mono Lancet mit 2 VCOs nicht verstecken. Im Gegenteil , die Vermona Lancet klingt sogar kräftiger- zumindest , wenn man den Sägezahn nimmt. Vergleich hinkt sicherlich vom Ansatz her , aber klanglich ist die Mono Lancet auf Augenhöhe, wenn man die Resonanz nicht zu weit aufdreht. Warm, cremig und viel Schub. Prima ! Ich warte auf das nächste Gerät und hoffe, dass Vermona ein wenig in die Filterresonanz investiert und auch Sync spendiert
… schön. Ja, der kräftige Klang des Lancet ist erstaunlich! Ein bemerkenswertes MonoLancet Upgrade „wäre“ ein MultiMode Filter bei gut abgestimmter Resonanz. Mal sehen, ob Vermona eines Tages nachlegt …
Sehr liebevoller und kompetenter Test! Ich selbst habe einen ML15 gebraucht erstandenen. Hatte mich beim Antesten in einem Studio spontan verliebt und in Windeseile einen herrlich breiten schwebenden Leadsound erzeugt, der einem Prophet-5 schmeicheln würde. Jetzt, in meinem studiosetup setzt er sich sich unaufdringlich und dennoch prominent in Szene. Hätte nicht erwartet, dass mich so ein minimalistischer Analoge so begeistern kann. Da stinken meine übrigen Synths im Arsenal mächtig ab!
Mein Wunsch an Vermona: Der Markt wartet auf eine Upgrade (für alle, die nicht mit Eurorack unterwegs sind)!
– Speicherbare Patches
– Multimode Filter
– OSC Sync
– Dritter VCO, damit alle drei Paraphen Spielberg werden
– zweiter LFO
– Modulationsmatrix
– Stepsequencer
Wenn ihr das schafft und unter 1000 € bleibt, dann habt ihr mit einem Schlag den besten Monosynth auf dem Markt!