Am 18. und 19. September wird in Wien zum dritten Mal das Moozak Festival stattfinden – eine Veranstaltung für experimentelle elektronische Musik und Neue Medien.
Aus diesem Anlass gibt es bei uns 2×2 Eintrittskarten für das Festival zu gewinnen! (Siehe unten …)
Doch zunächst ein Blick auf das obenstehende Moozak 2013 Plakat. Welche Namen sind hier bekannt? Wohl einige, darunter z.B. Pamelia Kurstin, jene Thereminspielern, die regelmäßigen Besuchern der Frankfurter Musikmesse ein Begriff sein dürfte …
Die Geschichte von Moozak – Veranstaltungsreihe & Label
Im Frühjahr 2007 begannen 3 Wiener Musikenthusiasten, die mit dem Veranstaltungsangebot in Wien nicht so recht zufrieden waren, Pläne zu wälzen. Eine neue regelmäßige Konzertveranstaltung sollte es sein – eine, wo man weißes Rauschen garniert mit einem pulsierenden Subbass genauso auflegen konnte wie blubbernde Krautelektronik, ohne Gefahr zu laufen gefragt zu werden, wann denn nun der Beat einsetzt. Im September 2007 war es dann soweit: Die erste Veranstaltung des Klub Moozak fand im Wiener Fluc statt. Geboten wurde gleich von Anfang an ein ausgewogenes Programm mit 2 Live-Acts mit anschließender DJ-Line für Freunde ausgefallener Töne.
Quasi als trojanisches Pferd unter den „Clubveranstaltungen“ konzipiert wurden zwar Bar und DJ-Line in der Discothek als Austragungsort geboten – inhaltlich könnte sich das Dargebotene aber nicht weiter weg vom Tanzabend sein: Noise, Drones, Field Recordings, Analoges wie Digitales Elektronisches wird da geboten, vom Synthesizer-Sound bis hin zur rabiaten Instrumentalmusik, die man fast Jazz nennen könnte, würde sie sich nur an dessen Regeln halten. Eingebettet im Klubkonzept wurde das Ziel verfolgt, neben den Fans auch die Menschen zu erreichen, die sonst niemals mit experimenteller Musik in Berührung gekommen wären. Das Rezept ging auf und so hält sich der Klub seit nunmehr 6 Jahren.
Ein mal im Monat an seinem fixen Mittwochsplatz wird aufgespielt, dass sich die Balken biegen, im Bestreben den verschiedensten Strömungen experimenteller Tonkunst eine Bühne zu bieten. In bisher 63 Ausgaben wurden 66 KünstlerInnen/Bands aus Österreich und 60 internationale Projekte aus 26 Ländern präsentiert.
2008 wurde die monatliche Veranstaltungsreihe durch ein Platten-Label (Moozak bzw. das Sublabel Kazoom) ergänzt, auf dem bisher 10 Veröffentlichungen auf verschiedenen Trägermedien (CD, Vinyl, IDE Harddisc) erschienen sind. Besondere Aufmerksamkeit – sowohl national als auch international – erlangte die Veröffentlichung MOOZAK #002 „Kabelbrand – Sounds from the Max Brand Synthesizer“, die neben Kompositionen der Moozak Mitbegründer auch 2 Stücke des beinahe in Vergessenheit geratenen Komponisten der Moderne Max Brand (1896 – 1980), enthält. Für Max Brand baute Bob Moog im Jahr 1965 den allerersten Moog-Modular-Synthesizer!
Dabei hatten die Label-Gründer (Clemens Hausch, Gerald Krist und Benedikt Guschlbauer, im Team mit Uli Kühn) im Rahmen der vom Institut für Medienarchäologie in Hainburg veranstalteten Ausstellung “Zauberhafte Klangmaschinen” als erste Personen überhaupt nach Max Brand selbst die Chance, auf dem Synthesizer eine Platte aufzunehmen.
Max Brand, der aufgrund seiner jüdischen Abstammung vor dem Nationalsozialismus fliehen mußte, war ein erfolgreicher Komponist der 1920er und 30er Jahre und wurde in späteren Jahren zum Pionier der elektronischen Musik. Die Bob Moog Foundation (USA), die den Release unterstützte, publizierte einen detaillierten Artikel über die bewegte Geschichte des Brand-Synthesizers, die auch einen Essay des Label-Mitbegründers Clemens Hausch über das Leben Brands und technische Details des Synthesizers (auch genannt „Moogtonium“, auf das Trauntonium zurückführend) enthält.
Video Link 1:
Video Link 2:
Die neueste Veröffentlichung wird das Debüt „Closing In“ des australischen Field-Recorders „Mountain Black“ (alias Martin Kay) sein. Ein kräftiges Album, das, obwohl gänzlich aus Feldaufnahmen zusammengesetzt mehr an Noise und Drone gewahrt und ob seiner kinematischen Struktur eine Geschichte zu erzählen scheint – Film-Musik ohne Film also.
Vom Label zum Festival
2010 schließlich tat Moozak den nächsten Schritt: Als sich spontan eine gründerzeitliche Industriehalle in Wien anbot, reifte der Plan, Größeres zu Veranstalten. In der riesigen alten Stahl-Glas-Konstrunktion kam es zum ersten Mal zum geballten Moozak Event: Das Moozak Festival war geboren. An 2 Tagen wurde nicht nur ausgedehntes Musikprogramm unterschiedlichster stilistischer Spielarten geboten; wir erweiterten das Programm um weitere Komponenten: Installationen und Projektionen.
Teil 2 folgt …
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Quizfrage:
- Wie heißt der 1980 verstorbene Komponist, von dem auf MOOZAK #002 zwei Werke zu finden sind?
Die Antwort schicken Sie bitte an theo@greatsynthesizers.com.
Zu gewinnen gibt es 2×2 Eintrittskarten zum Moozak Festival am 18. und 19. September in Wien.
Einsendeschluß ist der 1. September.
Die Gewinner werden schriftlich verständigt.