16 Jahre nach dem legendären GRP A8, der 2009 in einer kleinen Auflage von 23 Stück gebaut wurde, kündigt das italienische Unternehmen wieder einen „Monster Studio-Synthesizer“ an: Den GRP A10. Das Instrument mit den Maßen 120 x 56 cm (Breite x Höhe) wird 2026 gefertigt und bietet eine äußerst vielseitige Klangarchitektur mit 2 unabhängigen Pfaden (2 Synthesizer-Stimmen), einen R24 Step-Sequencer, einen umfassenden Arpeggiator, diverse analoge Effekte und mehr.
Mit 4 VCOs + 1 Sub-Oszillator erreicht der A10 zwar nicht ganz die Oszillator-Power des A8 (der 6 VCOs und 6 Sub-Oszillatoren hatte), punktet dafür aber mit klanglich flexibleren VCOs (inkl. SuperSaw und 2×4 ungefilterten Sinuswellen), mit einer umfassenden Filter-Abteilung (2×2 VCFs mit – zwei der Neuerungen – VC Resonanz, 2x VC Triple Resonatoren), mit BBD Delay / Phaser / Spring Reverb (alles in Stereo), einem 8-fach Audio-Mixer, Dual-Wavefolder und weiteren Extras.
Die ohnehin schon sehr respektablen Modulations-Quellen eines GRP A8 (und in Folge GRP A4) wurden großteils nochmals erweitert (nun 21-fache Routing-Schalter statt bisher 11-fache), die zwei Filter-Hüllkurven sind spannungssteuerbar (!), die beiden VCA-Abteilungen beherbergen neben den beiden Loop-Envelopes als Zugabe noch die zuvor erwähnten 4 (ungefilterten) Sinus-Wellenformen (à la Yamaha CS-Synthesizer) … und auch das nun deutlich größere Feld an Aus/Eingängen (Audio und CV) wird eines Musikers‘ Herz deutlich höher schlagen lassen.
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Die klanglichen und strukturellen Möglichkeiten des GRP A10 im Überblick …
Neben der großzügigen VCO-VCF-VCA Architektur des GRP A10 (mono- oder bi-timbral) sind die Performance-Möglichkeiten rund um einen (erweiterten) R24 Step-Sequencer und separaten Arpeggiator (individuell auf UPPER / LOWER zuweisbar, Clock-Quantisierung unabhängig vom Sequencer) ein deutliches Plus gegenüber dem GRP A8.
Die 2 VC LFOs wurden in ihrer Art vom GRP A8 / A4 übernommen, verfügen jedoch über erweiterte Möglichkeiten im Zusammenspiel mit dem Step-Sequencer. Der „globale“ LFO 3 schließlich erlaubt – good old A8 lässt neuerlich grüßen – unabhängiger Modulationsintensitäten für die LOWER- und UPPER Synth-Sektion …
Auch das Feld an Ein-/Ausgängen ist (wie schon angedeutet) deutlich angewachsen. Vor allem die umfangreichen Audio-Ausgänge (die beim GRP A8 vorhanden waren, beim GRP A4 allerdings auf ein einfaches Stereo-Out reduziert wurden), sind wieder zurück: 4x Stereo Audio-Out (Pre-Master L/R UPPER + LOWER, Main L/R Balanced + Unbalanced), Audio-In zur externen Klangverarbeitung nicht zu vergessen. MIDI / USB hat der GRP A10 natürlich auch (rückseitig).
Ganz neu sind die Zu- und Abgriffe der Analog-Effekte, sowie 2 „Assignable“ CV-Eingänge, die nach Belieben angeschlossen werden und dann (in einem Auswahlfeld von 21 Sources) quer über den A10 verteilt als zusätzliche Modulationsquellen zur Verfügung stehen …
Einige der neuen „Spezialitäten“ im Detail: Die umfassenden analogen Effekte sind sicher das besondere Highlight des A10, sie waren bisher in keinem GRP Synthesizer anzutreffen und sind nun gleich in stattlichen Anzahl vorhanden … Stereo BBD Delay, als Beispiel …
… oder der Stereo Spring Reverb. Sample & Hold – unten abgebildet – ist natürlich schon ein alter Hut, wenngleich unerlässlich wichtig (speziell in Kombination mit den LFOs, dem Sequencer und dem BBD-Delay, Stichwort Master-Clock / Clock-Sync).
Dual-Phaser – nochmals ein schönes Effekt-Modul – sowie die beiden VC Triple Resonator Filter(s) à la Korg PS-Serie runden die flexible Klangarchitektur des GRP A10 ebenso beeindruckend ab …
… wie der massive 8-fach Mixer. Hier können die Audio-Quellen individuell und stufenlos (!) den beiden Filter-Abteilungen zugeordnet werden (die dann erst wieder durch die Triple Resonators gehen / gehen können, um anschließend mit den analogen Effekten veredelt zu werden).
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So weit ein erster Überblick. Zum Preis des GRP A10 ist noch nichts bekannt, doch möchte die italienische Synthesizer-Schmiede hierzu bald ein entsprechendes Update liefern. Wir werden berichten …
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Abbildung: Der GRP A10 wird größenmäßig dem GRP A8 (2009) entsprechen.
Abbildung: Die bisherige GRP Synthesizer-Familie (mit Ausnahme des GRP A1).
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GRP A10 Synthesizer
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Vergleich / Testberichte:
Ja, echt wieder ein Monster-Synth. Vor einiger Zeit schon erwähnt von Paolo, dass was Großes kommen wird, ist er wirklich ausgestattet wie ein dickes Panzerschiff.
Ich hatte 2013 nach dem Erhalten des A4 Paolo (übrigens ein sehr netter Mensch, der auch die Zeit nimmt, dir auf alle Fragen zu antworten) mal angesprochen, ob er in Zukunft plant, eventuelle zusätzliche GRP Effekte und irgendwann ein GRP Masterkeyboard (mit etlichen Features) zu bauen. Ich freue mich zu sehen, dass im A10 schon die Hälfte meiner Wünsche erfüllt sind …
… und ich hoffe auch mal, dass der A10 ein komplettes Deutsches Handbuch verdient, vielleicht von dir, wie beim A8 ? Das vom A4 ist ja leider keines …