Korg schreitet voran. Der / die / das Korg Wavestate: Ein interessantes Synthesizer-Konzept bei 64 Stimmen, 4 Layern und schlankem 3-Oktaven-Keyboard. Voll-Polyphonie „Plus“, wie man in diesem Fall wohl sagen müsste. Die quasi „neue“ Wavestation ist ja ein Ur-Ur-Enkel des Sequential Prophet VS. Nun allerdings mit virtuellem MS-20 / Polysix Filter und der genialen Wave Sequencing RANDOMIZE Funktion …
Das Prinzip der Möglichkeit von 4 Layern ist – man beachte die historische Entwicklung – natürlich jener (unabdingbare) alte Hut, der der Vektor-Synthese und dem damit verbundenen Einsatz des Joysticks erst seinen Sinn gibt. Darüber hinaus ist das Stichwort jedoch sicherlich „Wave Sequencing 2.0“. Während bei der Wavestation die Abfolge der Wellenform-Sequenz noch statisch verlief (damals eine Revolution!), geht Korg nun dynamisch an dieses Thema heran.
„Wave Sequencing 2.0 splits apart the timing, the sequence of samples, and the melody, so that each can be manipulated independently. Also added are new characteristics including shapes, gate times, and step sequencer values. Each of these is a “Lane,” and each Lane can have a different number of steps and its own start, end, and loop points.“ (Korg.com)
Der entscheidende Kern der Sache ist die neue RANDOMIZE Funktion:
„Every time the sequence moves forward, the individual Lanes are combined to create the output. For instance, a sample may be matched with a different duration, pitch, shape, gate length, and step sequence value every time that it plays. You can modulate each Lane’s start, end, and loop points separately for every note, using velocity, LFOs, envelopes, Mod Knobs, or other controllers. Each note in a chord can be playing something different!
Lanes can also randomize the step order every time they play, with realtime control over the range of included steps. Finally, individual steps can be randomly skipped, with a modulatable probability from 0 to 100%. The result is organic, ever-changing sounds that respond to your control. The four onboard arpeggiators can interact with Wave Sequences for even more possibilities.“ (Korg.com)
Das schlanke 3-Oktaven Keyboard ist hingegen ein Tribut an die Zielgruppe des Wavestate Synthesizers. Klein, handlich, transportabel, hipp … so lauten offenbar die Vorgaben der neuen Generation von Elektronikern an die Industrie:
„Far from a nostalgic reissue, the wavestate is designed from the ground up for a new generation of musicians, producers, and composers, taking cues from sources as diverse as modular synths, groove boxes, and algorithmic composition. The compact form-factor, with 37 full-size keys, transports easily and fits neatly into any stage, studio, or desktop setup.“ (Korg.com)
Betreffend Anschlüsse ist das Instrument mit dem Nötigsten versehen. Etwas schade, dass keine Anbindung an die modulare / analoge Welt vorgesehen zu sein scheint. Eine CV MOD IN Buchse oder das – für aktuelle Korg Klein-Synthesizer typische (analoge) SYNC IN – wäre interaktives Wavetable Sequencing etwa das Tüpfelchen auf das i gewesen.
Dennoch ist das Leistungspaket des Korg Wavestate Synthesizers natürlich enorm. Wir freuen uns daher auf die handliche Wavestation der neuen 20er Jahre …
Korg Wavestate
Polyphoner digitaler Synthesizer
mit Vektor-Synthese, Wave Sequencing 2.0, Arpeggiator
und 64 Stimmen / 4 Layers
Seit heute mit neuer Firmware 2.01, Editor/Libary, Wavebuilder Import für OS und Win.
Schon vor dem Update 2.01 war der Wavestate ein Geniestreich für mich, klein, leicht, mobil und stabil, Decksaver dazu kann ich nur empfehlen (mit 3 Fingern bequem transportabel).
Firmware 2.01 ermöglicht bis zu 4 Gb (!!) Import eigener Samples, Multisamples, Mono oder Stereo, mit der Wavebuilder App übertragen.Der FirmwareContent ist an sich schon übervoll, mit zusätzlichen 4 GB kann man sich die Maschine personalisieren, entsprechende Contents werden sicherlich bald folgen, gratis und natürlich auch kostenpflichtig, super Konzept !
Die Kritik in dt. Foren fand ich schon mit alter Firmware überzogen, das Kunstoffgehäuse ist verwindungssteif stabil, die Oberfläche aus Metall, Tastatur für den Preis völlig in Ordnung.
Sicherlich wäre polyphoner Aftertouch wünschenswert, aber für z.Zt. 619.-€ kann man nicht alles haben.
Herzlichen Dank an Dan @ Korg R&D California, Ihr habt einen Super Job gemacht !
lga
Danke für die Ergänzung, Andreas …
Ich bin hellauf begeistert. Das Teil ist wirklich massiv ausgestattet. 4 mal 4 LFOs pro Performance? Plus- Plus- Plus.
Würde man WaveSeq wegdenken, hätte man immer noch einen 4fach VA synth mit sehr sehr vielen möglichkeiten.
Absolute oberklasse und für Soundtüftler toll.
Wie schnell man hier auch als nichtprogrammierer durchblickt und Sounds hervorbringt.