Der Akai VX-600 stellt in vielerlei Hinsicht eine Besonderheit dar. Zunächst einmal ist er von Akai. Nicht, dass das Unternehmen zum Bau von Analogsynthesizern nicht befähigt gewesen wäre. Doch 1986 – mit Erscheinen des VX-600 – war Akai in erster Linie für gute Tonbandmaschinen, den eben erschienenen S-900 Sampler und anderes Studio-Equipment bekannt, nur eben nicht für die Herstellung von Synthesizern.
Weiters glänzte der schicke VX-600 durch strikte Abwesenheit jeglicher „direkten“ Zugriffsmöglichkeiten. Was 1986 zukunftsweisend und „in“ gewesen sein mag, lässt heute jedoch einen gewissen Reiz vermissen. Schließlich aber verführt genau dieses schlanke und sachliche Äußere den nicht Eingeweihten zu vorschnellen Rückschlüssen, die dem VX-600 Synthesizer ein Klangpotenzial von geringer Ausdruckskraft und einen sterilen Klangcharakter unterstellen könnten. Nun, in Wahrheit ist das Gegenteil der Fall.
Im Herzen eine umfangreiche Modulationsmatrix beherbergend, produziert der 6-stimmige (!) Dual-VCO Analogsynthesizer Klänge von allerhöchster Güte. Vielseitige MIDI-Features und sehr umfangreiche Tuning-Möglichkeiten (wobei wie so oft „nicht Stimmen“ manchmal den wahren Reiz eines polyphonen Analogen ausmacht) sind weitere Parallelen, die den schlanken Akai-Synthesizer mit einer weltbekannten Legende verbinden: dem Oberheim Xpander.
Anbei noch einige Klangbeispiele zum Akai VX-600 …
„Weiters glänzte der schicke VX-600 durch strikte Abwesenheit jeglicher “direkten” Zugriffsmöglichkeiten. Was 1986 zukunftsweisend und “in” gewesen sein mag, lässt heute jedoch einen gewissen Reiz vermissen. “
Also, ich habe den indirekten Zugriff damals schon als Zumutung bei mir und bei allen anderen wahrgenommen. Ich kenne niemanden der davon begeistert war, und er war ein ständiger Kritikpunkt in der deutschen Ausgabe der Keyboards, bzw. vorher im Fachblatt.
Das Bedienkonzept hat in die Zukunft gewiesen, das ist wahr. Aber diese Zukunft war IMHO weitgehend unbeliebt, und alles andere als „In“.
Sie war schlicht billig …