Schon einmal gesehen? Der LEM Bit-99 ist die sehr seltene Version des Crumar Bit-99. Technisch völlig identisch, unterscheidet sich die LEM-Version durch die deutlich bessere Grafik bzw. Auflistung der Klangparameter am Panel. Ein kleines Plus, das die Programmierung des Instruments erleichtert. Zudem ermöglicht ein Plastikeinschub das Einsetzen (und Auswechseln) von Soundlisten.
Nachdem Crumar 1986 von LEM übernommen wurde, setzte man die Herstellung der Bit-Produkte – Keyboard Bit-99, Rackversion Bit-01 und das Masterkeyboard MMK – für einige Monate fort. Einzig die weißen Varianten der Keyboard- bzw. Rackversion wurden nicht weitergeführt.
Klanglich sind die Bit-Synthesizer übrigens erstaunlich hochwertig: warm, voluminös, extrem „breit“ und sehr ausdrucksstark. Es sind deutlich unterschätzte Instrumente, die dem wunderbaren Roland Juno-60 in einigen Aspekten das Wasser reichen können … und ihn dabei sogar noch in einigen Punkten übertreffen!
5 Klangbeispiele sind angefügt …
hatte mal den Bit01 (Rack) und muße ihn leider wegen der fehlenden Echtzeiteingriffe wieder abgeben. Diese merkwürdig produzierten Obertöne sind eigentlich ein Mangel, versprühen aber einen gewissen Charme. Rein klanglich gesehen hätte ich ihn auf jeden Fall behalten.
Ja, die Bedienung ist natürlich minimalistisch ausgelegt. Der Bit gehört wohl zu jenen Instrumenten, denen man „einmal“ eine Woche (oder ein paar Tage) Zeit spendiert und mit genau „den“ Sounds programmiert, die man eben haben möchte oder die man ideal findet. Danach dient der Bit dann (mit, sagen wir, 20, 30 oder 40 guten Klängen) eher als Preset-Instrument … wobei aber der geniale Stereo-Modus und die Echtzeitsteuerung der Sounds durch Velocity ihn de facto doch zum willkommenen „Arbeitstier“ im Studio machen. Die einmalige Investition in möglichst perfekte (individuelle) Presets ist wohl der Schlüssel zum letztlich unkomplizierten und schnellen Einsatz des Bit. Damit ist dieser Analogsynthesizer ganz klar ein „Player’s Instrument“ …