Baloran THE RIVER – der neue Mega-Synthesizer?

Nun, Mega-Synthesizer mag etwas allzu visionär klingen. „Der neue Luxus-Poly-Analog-Synthesizer aus Frankreich“, das trifft es wohl besser. Optisch nicht gerade ein Schmidt, jedoch ein echter Franzose mit Charme und interessantem Konzept. Kurz worum es geht: THE RIVER ist 8-stimmig, als Vorlage für den Aufbau jeder einzelnen Stimme diente der legendäre Moog Source. Jede Stimme (jeder der 8 Moog Sources) kann in Lautstärke, Tuning und Pan justiert werden.

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Der Klang lässt sich schwer festlegen, etwas Memorymoog (Lebendigkeit), Oberheim, Roland Juno, Yamaha CS und eine Prise Elka Synthex … von zart bis aggressiv und edel-warm (analoger Chorus) ist alles vertreten. Einzig die Schiene der extremen FX-/Modulations-Sounds scheint in den Klangbeispielen im Moment weniger auf.

Zur massiven Klangbasis kommen noch umfassende Layer-Möglichkeiten sowie Arpeggiator/Sequenzer, die nicht nur THE RIVER, sondern mittels MIDI, USB und luxuriösem CV/Gate-OUT-Panel auch andere Synthesizer im Studio steuern können.

Das Besondere an THE RIVER erscheint uns weniger das zwar mächtige, aber eher nüchterne Design (die alternativen Farbvariationen – siehe unten – sind definitiv Geschmacksache), als vielmehr der volle, fulminante und zutiefst analoge SOUND, die verlockenden CV/Gate Optionen sowie die intuitive Sektion rund um Arpeggiator bzw. Sequenzer. Ausgestattet mit einer hochwertigen FATAR TP/8S Tastatur, dürfte THE RIVER vor allem tastensüchtige Synth-Player und ausgefuchste Studio-Performer ansprechen.

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Die technischen Details zu THE RIVER:

  • 8 analoge Stimmen à la Moog Source, mit extra FM (VCO2 > VCF), PWM und positiven wie negativen Hüllkurven
  • 10 Profile können verwaltet / gespeichert werden
  • Je Profil lassen sich 4 Layer beliebig einrichten / verteilen / zuordnen
  • Pro Layer können folgende Features definiert werden:
    – Keyboard-Bereich / Notenbereich
    – Quelle: Keyboard / MIDI / USB
    – Ziel: THE RIVER, MIDI Out, USB Out, CV/Gate Out
    – Voice-Modus: polyphon, paraphon, monophon
    – Transposition (Oktave / Halbtonschritte)
    – Arpeggiator und Sequenzer mit schneller Eingabe und Transpose
    – Teiler-Verhältnis zur zentralen (Master)-Clock
    – Bender-Effekt-Optionen
    – Aftertouch: Standard, letzte Note, höchste Note, niedrigste Note
  • 8 (!) LFOs – einen pro Stimme – plus einen (globalen) DLFO (digitalen LFO) für Vibrato, etc.
  • Multi-Timbralität: 8 unterschiedliche Sounds
  • Attack- und Release-Velocity
  • Analog Triple Chorus (BBD) + Echo / Digital Reverb
  • Stereo-Out (balanced / unbalanced) + 8 Einzelausgänge
  • 16 CV-Ausgänge und 8 Gate-Ausgänge
  • Speicherplätze: 200 Sounds, 40 Performances

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Klangtechnisch – hier hebt sich THE RIVER von allen Synthesizern am Markt ab – sind vor allem die 8 analogen LFOs zu nennen, die für fulminante PWM-Klänge sorgen bzw. die durch völlig individuelle Frequenz-Modulationen / Schwebungen der Oszillatoren es THE RIVER erlauben, dem natürlichen Klangverhalten eines Streichorchesters erstaunlich nahe zu kommen.

Zudem lässt sich Velocity auf viele Parameter, darunter Attack (!) und Release (!), routen und der Step-Sequenzer kann beliebige Teile der Klang-Architektur steuern: VCOs, PWM, VCF, etc. (Dank an Eric Synthwalker für die Info).

Besonders bemerkenswert erscheint uns weiters die Flexibilität des Layer-Konzepts. So kann man gleichzeitig THE RIVER spielen, über (MIDI/USB) einen externen MIDI-Synthesizer ansteuern, sowie via CV/Gate einen Minimoog und nochmals via CV/Gate ein Modularsystem (nur als Beispiel) … und dabei jedem (!) Layer Arpeggiator oder Sequenzer zuweisen. Analog/digitale Performance auf höchstem Niveau!

THE RIVER wird in diesen Farbvarianten erhältlich sein:

Schwarz

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Weiß/Blau

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Weiß/Rot

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In den folgenden Videos lässt sich die Klangqualität des THE RIVER zumindest erahnen. Manche Drop-Outs oder Übersteuerungen (Live-Aufnahmen) dürften dem Prototypen bzw. der Aufnahmequalität zu schulden sein.

Noch aussagekräftiger sind jedoch die unten angefügten Audio-Beispiele. Das Instrument klingt, wie man es von den (wenigen) sehr hochwertigen analogen Synthesizern der Musikgeschichte kennt: massiv, lebendig (!), imposant!

THE RIVER wird zunächst ausschließlich im europäischen Raum angeboten (Modelle mit 220/240V). Der Gesamtpreis beläuft sich auf 4200 Euro netto bzw. 5040 Euro inkl. MwSt., zuzüglich Versand. Bei Reservierung ist eine Anzahlung von 2000 Euro zu leisten.

Vielen Dank an Laurent Lecatelier für die Beisteuerung von Informationen, Bildern und Audio-Material.

Baloran - THE RIVER Synthesizer


Baloran THE RIVER

8-stimmiger Analogsynthesizer mit 4-fach Layer,
Arpeggiator, Sequenzer, MIDI, USB und CV/Gate

Preis: 5040 Euro (inkl. MwSt.) zuzügl. Versand

Auslieferung ab Mai 2018

www.baloran.com


Nachtrag 2017-11-17: Die erste Serie des THE RIVER ist vorbestellt / ausverkauft.


Nachtrag 2018-10-20: Inzwischen ist unser THE RIVER Testbericht online. Ausführlich Info mit 50+ Minuten Audio-Fils.


Nähere Informationen:


Alle Audio-Files: (c) by Laurent Lecatelier

Kategorie Allgemein

“Es genügt, einen Ton schön zu spielen” sagte der Komponist Arvo Pärt im Jahre 2005. Diese Aussage ist ebenso einfach wie ich auch exzellent: Es braucht kein Meer an Tönen, denn entscheidend ist der Klang. Dass so mancher Vintage-Synthesizer der 70er und 80er Jahre teils unerreicht hochwertige Klänge liefert, steht außer Frage. Doch tatsächlich leben wir “heute” in einer nahezu perfekten Zeit. Einerseits hat man – mehr oder weniger – noch Zugriff auf die Vintage Analogen, andererseits wird auch bei Neugeräten die wichtige Komponente des hochwertigen Klanges wieder zunehmend berücksichtigt. Doepfer, Cwejman, Synthesizers.com, MacBeth, Moog, GRP, Studio Electronics, COTK, John Bowen und andere Hersteller bauen hervorragende Synthesizer, die den “Klassikern” in nichts nachstehen. All diesen (alten wie neuen) “großartigen” Instrumenten ist Great Synthesizers gewidmet. _________________________________________________________ In 2005 composer Arvo Pärt said: “Playing one tone really well is enough”. In other words, it is sufficient to play one tone 'beautifully'. I agree with that. All musical efforts are focused on the sound itself. Although I studied classical music (piano and drums), it’s the electronic sound that inspires me. Synthesizers are the epitome of new sounds and exciting tonal spheres. Today, many companies produce high-quality - excellent! - synthesizers: Doepfer, Cwejman, MacBeth, Moog, GRP, Synthesizers.com, COTK, Studio Electronics, John Bowen and others. It's their products I'm really interested in ... apart from Vintage Synthesizers, which I have been collecting for 20 years. Subsequent to our former websites Bluesynths and Blogasys, Peter Mahr and I have now created GreatSynthesizers. We hope you like it.