Kleiner Nachtrag zum Klang des Arturia MatrixBrute. Dass der französische Synthesizer über ein beachtliches Arsenal an soundtechnischen Features und steuertechnischen Möglichkeiten verfügt, ist allgemein bekannt. Heikel wird die Beurteilung jedoch zum Thema „Sound des MatrixBrute“ …
Der Arturia-Analog-Klang ist grundsätzlich eher auf der kühlen und schroffen Seite. Das scheint sich auch beim Durchhören der MatrixBrute Factory Presets zu bestätigen. Doch mit etwas Willen (und Zeit) zum Programmieren lässt sich mit dem MatrixBrute eine beachtliche Menge an analoger Wärme und lebendiger Breite erzeugen.
Nicht, dass dem Instrument nun überraschenderweise eine Auszeichnung als besonders warm klingender Analogsynthesizer zuteil würde. Hier hätten im Vergleich so manche anderen modernen Analogsynthesizer die Nase vorne. Auch dürfte der Arturia MatrixBrute kaum als „Minimoog des 21. Jahrhunderts“ in die Geschichtsbücher eingehen (… eher schon als kompaktes und speicherbares Beinahe-Modularsystem).
Dennoch weiß der MatrixBrute – neben all seinen exzellenten Vorzügen als äußerst fähiger Modulationskünstler – eben auch durch dicke, schwebende, brachiale und lebendig warme Klänge zu überzeugen. Zum Erkunden dieses Analog-Charakters haben wir im Folgenden den MatrixBrute Sound auf die wesentlichsten Aspekte beschränkt: Klang der VCOs (und Sub-Oszillatoren), Schwebungen, Pulsweiten-Modulation, Filter-Charakteristika, Filter-Sweeps und Hüllkurvenzeiten.
Fazit: Der MatrixBrute beherrscht den „klassischen warmen, analogen Sound“ sehr wohl. Mit zwei kleinen Abstrichen: Erstens fehlt es im tiefen Audiobereich etwas an Druck. Zweitens könnten die Attackzeiten noch schneller sein, um so z.B. perkussiven Bässen mehr Würze zu verleihen. Doch davon abgesehen: Respekt, der analoge Charakter ist vorhanden!
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Die mit dem Schwerpunkt „Analog“ entstandenen Audio-Beispiele sind im Anhang zu finden und verstehen sich als Ergänzung zu den bereits veröffentlichten 40 Minuten Audiofiles des MatrixBrute Testberichts.
Hi Theo!
Danke für die inspirierenden Klangfarben. Ich sehe, ich sollte unbedingt mehr Zeit mit dem MB verbringen. Deine Demos sind ein echter Ansporn die klanglichen Ressourcen des MB detaillierter zu erforschen.
Schön zu hören, dass der MatrixBrute die Pflichtkür doch beherrscht – da habe ich ihm anscheinend beim (recht kurzen) Antesten doch nicht ganz unter die Haube sehen können und ihn als „ich weiß nicht was ich davon halten soll“ Synthesizer ‚abgestempelt’… :)
War da viel „tricksen“ nötig (EQ, fx etc.) um an den Schmelz ranzukommen oder kann er das vom Stand aus?
… hallo Hans
Da war (Gott sei Dank) kein Tricksen notwendig. Zugegeben, der Bass wurde im Mixer-EQ etwas angehoben … Ansonsten: Purer MatrixBrute, sogar ohne die eigenen (analogen) Effekte, die er bereitstellen würde … LG Theo