Roland System-700, ARP 2500, EMS VCS3 auf eBay

Man könnte es den „Schmidt-Effekt“ nennen. Plötzlich tauchen seltene und auf Nimmerwiedersehen verschollen geglaubte Instrumente wieder auf. Gut möglich, dass sich der eine oder andere Sammler durch Verkauf des einen oder anderen Schatzes den Schmidt finanzieren möchte. Oder einfach ein großes, modernes Modularsystem. Oder weder noch. Denn manchmal ist Abspecken genau der richtige Schritt im Leben …

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Tatsache ist: Die geforderten 100.000 USD (gut, 99.000, um exakt zu sein) für das Roland System-700 lassen dem Verkäufer in jedem Fall noch ein wenig Brötchengeld in Reserve übrig (man braucht sich also keine Sorgen zu machen). Nebenbei erwähnt ist das hier angebotene System übrigens nicht ganz original. Es verfügt über ein (zugegeben sehr nützliches) VCF-Kabinett (oben links) und ein DIY-VCF-Modul à la Moog (oben rechts).

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Link: http://www.ebay.com/itm/Roland-System-700

Nun, verglichen mit dem folgenden ARP 2500 ist das Roland System ja noch als Schnäppchen zu bezeichnen. Schlanke 249.000 USD sind für den ARP „electronic music SYNTHESIZER“ zu berappen. Plus Versandkosten, versteht sich.

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Link: http://www.ebay.com/itm/ARP-2500-Vintage-Modular-Synthesizer

Für uns wären – unabhängig vom Synthesizer – die beigefügten Schallplatten (ARP 2500 und ARP 2600 Soundfiles) bzw. Unterlagen / Manuals definitiv sehr interessant. Doch wenden wir unseren Blick von den USA hinüber nach Europa, genauer gesagt in die Niederlande. Auch hier ist ein (äußerst) seltenes Instrument im Angebot: Ein EMS VCS3 „The Putney“.

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Link: http://www.ebay.com/itm/EMS-VCS3-PUTNEY

Der gewünschte Preis scheint mit 18.699 Euro ja noch durchaus „moderat“. Die passende DK2 Tastatur gilt es allerdings in einer weiteren, separaten Auktion zu erwerben.

Trotz aller (wunderlichen) Preisvorstellungen haben solche Auktionen natürlich ihre Vorteile: Sie „zeigen“ die Instrumente (oft samt seltenem Zubehör) und liefern so – auf ihre Art und Weise – wichtige Informationen zur sehr speziellen Welt der Vintage Synthesizer.

Kategorie Allgemein

“Es genügt, einen Ton schön zu spielen” sagte der Komponist Arvo Pärt im Jahre 2005. Diese Aussage ist ebenso einfach wie ich auch exzellent: Es braucht kein Meer an Tönen, denn entscheidend ist der Klang. Dass so mancher Vintage-Synthesizer der 70er und 80er Jahre teils unerreicht hochwertige Klänge liefert, steht außer Frage. Doch tatsächlich leben wir “heute” in einer nahezu perfekten Zeit. Einerseits hat man – mehr oder weniger – noch Zugriff auf die Vintage Analogen, andererseits wird auch bei Neugeräten die wichtige Komponente des hochwertigen Klanges wieder zunehmend berücksichtigt. Doepfer, Cwejman, Synthesizers.com, MacBeth, Moog, GRP, Studio Electronics, COTK, John Bowen und andere Hersteller bauen hervorragende Synthesizer, die den “Klassikern” in nichts nachstehen. All diesen (alten wie neuen) “großartigen” Instrumenten ist Great Synthesizers gewidmet. _________________________________________________________ In 2005 composer Arvo Pärt said: “Playing one tone really well is enough”. In other words, it is sufficient to play one tone 'beautifully'. I agree with that. All musical efforts are focused on the sound itself. Although I studied classical music (piano and drums), it’s the electronic sound that inspires me. Synthesizers are the epitome of new sounds and exciting tonal spheres. Today, many companies produce high-quality - excellent! - synthesizers: Doepfer, Cwejman, MacBeth, Moog, GRP, Synthesizers.com, COTK, Studio Electronics, John Bowen and others. It's their products I'm really interested in ... apart from Vintage Synthesizers, which I have been collecting for 20 years. Subsequent to our former websites Bluesynths and Blogasys, Peter Mahr and I have now created GreatSynthesizers. We hope you like it.

2 Kommentare

  1. Matthias

    Hallo Theo

    Es ist teilweise schon irrwitzig, welche Dimensionen die Preisentwicklung im Vintage Sektor langsam erreicht. Dabei geht es nicht mehr um Musikinstrumente sondern vielmehr um Sammlerstücke. Kein Musiker, der seinen Lebensunterhalt mit seiner Kunst bestreitet, wird in der Lage sein sich solch ein inspirierendes Instrument ins Studio zu holen. Von den bekannten Größen abgesehen.

    Das bestätigt mich in meiner Arbeit und auch in der Arbeit all der Kollegen, diese Legenden als authentische Clones und DIY Projekte wieder zu realen Preisen auf den Markt zu bringen.

  2. Theo Bloderer

    Hallo Matthias …

    Ja, diese Auktionen sind natürlich Irrsinn. Speziell das System-700 und der ARP 2500 sind nicht nur (viel) zu teuer, sondern vor allem im eher mittelmäßigen optischen Zustand. Aber die Sache erlaubt einen Ausblick auf die Zukunft: Die wirklich seltenen Instrumente (und irgendwann gehören da auch ARP 2600, Jupiter-8 oder auch das kleine System-100, etc., dazu) werden auf sehr hohem Preis-Niveau bleiben. Ungeachtet aller schönen, neuen Synthesizer-Entwicklungen haben die Vintage Instrumente eben ihren Charme, nicht nur unbedingt klanglich, aber auch sehr stark betreffend Bauweise, Aussehen (z.B. das schöne Design und großzügige Panel mit den stabilen, schön halb-runden Fadern von Roland SH-5 / SH-7, … oder das einzigartige Holz- und Knöpfe-Design des RSF Kobol Synthesizers) … sie haben ihre eigene „Aura“.

    Diese Aura fehlt den neuen Analogsynthesizern und DIY-Projekten teilweise. In Ansätzen wird versucht (ich denke da an Murmux), den neuen Instrumenten mit Vintage-Sound auch ihr optisches Vintage-Flair zu geben. Es ist wohl eine große Herausforderung, moderne Analogsynthesizer in ihrem Gesamtpaket auf Gleichstand zu bringen. Allerdings (hoffentlich) eine schöne Herausforderung … und die einzige Option, langfristig gesehen. Immerhin steigen die Preise der modernen Analogen erstmals (man legt zunehmend Wert auf gute Haptik, Holz-Chassis, etc.), so dass ein guter Synthesizer eben auch wieder gutes Geld kosten „darf“. Es wäre schön, wenn die Entwicklungen in diese positive Richtung weitergehen …

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