Musikmesse Frankfurt 2015 – Report Teil 2

Nach dem Messebericht Teil 1 (rund um Modular-Systeme) geht es nun im Synthesizer-Bereich weiter. So weit dürften die „News“ ja großteils bekannt sein. Tatsache ist, dass sich 2015 vor allem im analogen bzw. virtuell-analogen Synthesizer-Markt viel tut, wobei speziell kleinere Firmen die wohl interessantesten Produkte zu liefern scheinen …

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Doch beginnen wir traditionell mit einem „Global Player“. Roland stellt rund um JD-Xi und JD-XA eine völlig neue (nun, zumindest „optisch“ definitiv noch nie bei Roland gesehene) Produkt-Linie vor. Design ist natürlich immer Geschmacksache, doch geht uns diese „Neue JD-Linie“ schon etwas durch Mark und Bein.

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Das externe Netzteil ist grundsätzlich wenig attraktiv (gerade bei einem großen Keyboard, wie dem JD-XA, wobei – zugegeben – auch ein John Bowen Solaris diesen „Fehlgriff“ vorzuweisen hat). Die Oberfläche der neuen JD-Instrumente ist mit hartem Plastik überzogen, das irritierend spiegelt und den Synthesizern einen etwas „billigen“ Eindruck verleiht (so zumindest unser Eindruck).

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Die vielen illuminierten Bedienelemente (inklusive der leuchtenden Seitenteile) lassen zudem den Verdacht entstehen, dass optische Effekte wohl eine hohe Priorität haben. Dennoch sind wir auf den SOUND gespannt – in wie weit ein JD-XA nun einem JD-800 oder Oberheim OB-Xa auch nur irgendwie „nahe“ kommt (oder nicht). Das gesamte Konzept wird als „Crossover“ bezeichnet … eben eine Mischung aus ANALOG (Filter) und DIGITAL …

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Weiter geht es mit einem Klassiker der Vintage Synthesizer Geschichte. Die Neu-Auflage des Elka Synthex wird am 16. April in einer „Launch Party“ öffentlich bekannt gemacht. Christian Wildermuth ist für uns vor Ort und sieht sich die Sache etwas näher an …

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Natürlich ist ein Synthex zu sehen, doch leider handelte es sich „nicht“ um den neuen Prototypen (es wäre doch zu schön gewesen), sondern um ein Original-Instrument.

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Soundion Oy Ltd (alias Generalmusic / ELKA) lässt es sich nicht nehmen, ein Urgestein der frühen Synthex-Geschichte für diese „Launch-Party“ auf die Bühne zu bitten: Paul Wiffen, der schon anno 1982 für die Präsentation des Synthex (und für die Erstellung der Werks-Presets) zuständig war …

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Etwas unklar ist die tatsächliche Umsetzung des NEUEN Elka Synthex. Es bedarf 125 Früh-Bucher (Vorbesteller), die durch ihre Teilnahme quasi die finanzielle Basis für das Projekt legen. Das ist doch etwas ungewöhnlich …

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Wir sind jedenfalls gespannt, wie sich diese Projekt entwickelt – und wie „nah“ der NEUE Elka Synthex letztlich an das Original heran kommt (sofern das Vorhaben je umgesetzt wird).

Bleiben wir etwas in der Vergangenheit. Nicht nur ELKA, auch ARP ist – wie allgemein bekannt – wieder auferstanden …

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KORG bzw. ARP haben mit dem NEUEN Odyssey bereits Anfang 2015 den Vogel abgeschossen. Das Preis/Leistungsverhältnis ist natürlich absolut in Ordnung. Dennoch sind die kleine Größe („86% des Originals“), die Mini-Tasten, das fummelige Netzteil und die wabbeligen PPC Pads für Profi-Musiker mit großer Wahrscheinlichkeit „kein“ echter Ersatz zum originalen ARP Odyssey. Doch wie gesagt: Der Preis ist sehr günstig, der Sound ist gut – was soll man da sagen …?

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Wer dennoch den Vergleich von ALT zu NEU haben möchte, wechselt auf der Musikmesse nun zum Stand des Synthesizer Magazins (SynMag), um dort den „echten“ ARP Odyssey – und viele andere Vintage Schätze – zu testen …

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Zurück bei KORG ist die komplette Volca-Serie zu bestaunen (inklusive dem Sampler) …

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Bei Klein-Synthesizern verbleibend, schwenken wir zu ARTURIA. Die bunte MicroBrute SE Serie sieht in ihrer ganzen Pracht natürlich sehr farbenfroh aus …

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Wie bereits in unserem Blog angesprochen, bietet Arturia aktuell den MiniBrute um 150 Euro vergünstigt an …

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… doch schade, dass diese Aktion nicht auch den eleganten MiniBrute SE betrifft …

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Software ist natürlich nach wie vor das Hauptstandbein bei Arturia …

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In der Größe einem Arturia MicroBrute entsprechend, ist die Bass Station II von Novation nach wie vor ein beachtlicher Analog-Mono-Synthesizer mit enormem Klangpotenzial …

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… während die virtuell-analoge UltraNOVA (selbstredend) die polyphone Ecke abzudecken weiß …

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Kleiner gedanklicher Ausflug: Es ist doch interessant, dass vielen Jugendlichen auch im frühen 21. Jahrhundert der Begriff „Synthesizer“ fremd ist. SyntheWas? Moog? Öööööhm?! Doch man zeige flüchtig das Bild eines Novation LaunchPad und alle wissen, was es macht. „Das ist cool – das kenne ich!“ Und so darf man Novation durchaus dafür danken, dass sie den Performance- und Groove-Bereich der Musikelektronik „hip“ und „cool“ konzipiert und so der Jugend näher gebracht haben …

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Modal-Instrumente von Modal Electronics sind in aller Munde. Die neue Synthesizer-Flotte aus England sieht fantastsch aus, kann mit abwechslungsreichen Features aufwarten und verfügt über eine starke Anziehung, frei nach dem Motto: WILL HABEN!

Der „Kleinste“ im Bunde nennt sich Modal 001. Er ist hybrid, zweistimmig aufgebaut (kann sogar 2 unterschiedliche Sounds zugleich erzeugen) und verfügt über analoge/digiatle Oszillatoren.

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Im folgenden Video von SoundOnSound erklärt Paul Maddox den Modal 001 näher:

In der mittleren Preisklasse ist der Modal 008 eingebettet. Der – selbstredend – 8-stimmige Synthesizer verfügt über diskret aufgebaute ANALOGE Oszillatoren …

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Der größte Kandidat – Modal 002 (er sollte an sich ja 012 heißen) – ist wieder hybrid (analoge/digitale Oszillatoren) und eben 12-stimmig.

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Als Rackversion kommt er nun unter dem Namen Modal 002R entweder 12-stimmig bzw. alternativ 8-stimmig auf den Markt …

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Teil 3 des Musikmesse Reports widmet sich (unter anderem) Dave Smith Instruments, neuen europäischen Synthesizern und bleibt kurz bei einem äußerst interessanten (wenn auch „nicht ganz“ günstigen) E-Piano Konzept hängen …

Kategorie Allgemein

“Es genügt, einen Ton schön zu spielen” sagte der Komponist Arvo Pärt im Jahre 2005. Diese Aussage ist ebenso einfach wie ich auch exzellent: Es braucht kein Meer an Tönen, denn entscheidend ist der Klang. Dass so mancher Vintage-Synthesizer der 70er und 80er Jahre teils unerreicht hochwertige Klänge liefert, steht außer Frage. Doch tatsächlich leben wir “heute” in einer nahezu perfekten Zeit. Einerseits hat man – mehr oder weniger – noch Zugriff auf die Vintage Analogen, andererseits wird auch bei Neugeräten die wichtige Komponente des hochwertigen Klanges wieder zunehmend berücksichtigt. Doepfer, Cwejman, Synthesizers.com, MacBeth, Moog, GRP, Studio Electronics, COTK, John Bowen und andere Hersteller bauen hervorragende Synthesizer, die den “Klassikern” in nichts nachstehen. All diesen (alten wie neuen) “großartigen” Instrumenten ist Great Synthesizers gewidmet. _________________________________________________________ In 2005 composer Arvo Pärt said: “Playing one tone really well is enough”. In other words, it is sufficient to play one tone 'beautifully'. I agree with that. All musical efforts are focused on the sound itself. Although I studied classical music (piano and drums), it’s the electronic sound that inspires me. Synthesizers are the epitome of new sounds and exciting tonal spheres. Today, many companies produce high-quality - excellent! - synthesizers: Doepfer, Cwejman, MacBeth, Moog, GRP, Synthesizers.com, COTK, Studio Electronics, John Bowen and others. It's their products I'm really interested in ... apart from Vintage Synthesizers, which I have been collecting for 20 years. Subsequent to our former websites Bluesynths and Blogasys, Peter Mahr and I have now created GreatSynthesizers. We hope you like it.